„Jeder Mensch ist o.k. so wie er ist.“

Am Samstag, den 07. September 2019 fand die jährliche Fachtagung für Kindertagespflegepersonen zum Thema „Mimose und Pippi Langstrumpf – Der individuelle Umgang mit herausfordernden Kindern“ statt.
Die beiden Schwerpunkte lagen auf „Hypersensitiven und autonomen Kindern“. Die Referentin Cornelia Lupprian, NLP-Trainerin (DVNLP), Familylab-FamilienBeraterin und systemische Familienberaterin, stellte gleich zu Beginn heraus, dass es nicht darum geht eine Diagnose zu stellen. Vielmehr handelt es sich in der Regel um vererbte Persönlichkeitsmerkmale.
Das Kind selbst, aber auch seine Umwelt muss lernen mit den Besonderheiten umzugehen. Dabei ist der Leitsatz „Jeder Mensch ist o.k. so wie er ist.“ Was ein Kind/ ein Mensch fühlt, wahrnimmt, empfindet ist echt und erlaubt. Niemand soll seine Empfindungen dauernd verstecken müssen, denn das macht krank. Das gilt sowohl für das Kind, das keine Mütze auf dem Kopf ertragen kann, wie auch für das Kind, das sich in der Betreuungsgruppe Kopfhörer aufsetzt, um sich vor den lauten Geräuschen zu schützen.
Jedes Kind hat verdient, individuell mit seinen Bedürfnissen anerkannt zu werden. Dadurch werden unnötige Machtkämpfe vermieden und ein Kind nicht frustriert. Verhalten darf kritisiert werden, aber nicht der Mensch an sich. Es gibt Regeln für das Verhalten, die alle lernen müssen.
Das alles gilt genauso bei autonomen Kindern, die ihre eigenen Grenzen genau kennen, ihre Probleme immer selbst lösen wollen und unabhängig vom Urteil anderer Menschen sind. Die Grenzen müssen respektiert werden, z.B. dass nur selbstinitiierter Körperkontakt erwünscht ist. Die Grenzen der anderen achten diese Kinder meist ebenso gut.
Was nehmen wir daraus mit? Genau hinschauen, auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen, wenn ein Kind „schwierig“ ist, immer nach dem Grund suchen – denn Kinder sind nicht von sich aus böse oder ärgern absichtlich mit ihrem Verhalten die Erwachsenen.
Ein anregende und gelungene Fortbildung mit über 60 Teilnehmer*innen.

Zurück